Ageisterungstag. Teil II
Im Fußball mit einem schönen Haken den Gegner aussteigen lassen, eine gute Vorhand im Tennis, gekaufte ungelesene Zeitschriften nach Monaten entdecken und durchblättern, ein bezauberndes Foto einer Unbekannten als Schreibtischhintergrund haben und nicht wissen, wer sie ist; sich während alle über den Frühling reden auf den Herbst zu freuen, kalte Seen, die nicht zum baden sondern zum gehen da sind; der Satz von Berti Vogts über sein fehlendes Charisma: „Würde ich über Wasser gehen können, würden die Reporter lästern: der kann ja nicht mal schwimmen."; die Erinnerung daran, wie wir in einem unendlich grossen Hof die Olympischen Sommerspiele 1984 nachspielten; der Gedanke, dass man eines Tages auf Fotos aus seiner Kindheit stoßen könnte und die Hoffnung, dass alle verlorenen Schmalfilme aus jener Zeit wie durch ein Wunder plötzlich da sind; eben eine SMS von einem Kollegen zu bekommen, das ich mit einer Entscheidung gestern doch recht hatte; einen zufällig aufgenommen Mitschnitt eines Konzerts einer 60Jahre-Gruppe, die in einem ARD-od. ZDF-TV-Studio rund um 1968 „Supergirl" singt und die Kessheit der tanzenden Jugendlichen; die erste Folge von Colombo auf Video zu haben und einen Handy-Werbespot, in dem zwei Labradore kollidieren und wo Herrchen und Frauchen danach gemeinsam nach Labrador fliegen; gestern in Ceciles neuen Lieblings-Pub gewesen zu sein und um 3.30 Uhr Toast bekommen zu haben, ein Test-Cabrio vor der Haustür stehen zu haben und sich die Freiheit nehmen, damit jetzt trotz Sonnenschein nicht zu fahren und die eben gefundene Erkenntnis, dass die Worte Sonnenschein, Führerschein gleich enden – das man aber wenn w einfügt plötzlich ein reeles Führerschwein, aber ein fiktives Sonnenschwein hat.
Absätze in Texten zu mögen und Absätze an Schuhen zu hassen; merken, dass man oft jahrzehntelang Menschen in unterschiedlichen Netzwerken kennt und plötzlich bemerkt., dass sie den gleichen Nachnamen tragen – zum Beispiel Lachtalhaus-Chef & Japaner-Skilehrer Karl Haas und Fußball-Japaner Mario Haas und das man bei Haas und Haas japanischen Tee kaufen kann, weshalb vielleicht alle Japaner meinen, bei uns heissen alle Haas; obwohl ich noch nie bei Mitsubishi daran gedacht habe, dass dies ein guter Name für eine Skimarke sei (bis jetzt).
Ein Buch im Kopf zu haben und den Titel zu kennen und trotzdem noch nicht die erste Zeile geschrieben zu haben; das Gefühl, wenn man Vorspänne schreibt und das Glück, auf den Buchstaben genau die richtige Länge zu haben – und das Glück eine sms zu schreiben und genau bei null Zeichen Rest-Konto fertig zu sein und das merkwürdige Gefühl, dass man, als man nach Wien gekommen ist, noch nicht wußte, was DVD ist und die Erinnerung an Marie und an unsere Entdeckerfreude rund um 1998, als wir merkten, dass wir mit unseren Handys auch schreiben konnten und beim Gedanken an Marie die Freude, wenn man der einzige Mensch ist, der einen anderen Menschen so nennt, wie man ihn nennt.
An jemanden zu denken, der heute traurig ist und – im Gegensatz zu ihm daran glauben, dass alles gut wird und der Blick auf eine Blechdose in der man seine Foto-Speicherkarten aufbewahrt und die Erinnerung daran, dass man darin in den 90er Jahren meist Kondome aufbewahrte; der Gedanke an den unerträglich heissen Sommer 1993 und den ersten Regen, der mich vor Freude halbnackt auf der Strasse tanzen ließ und das unerwartete Ereignis, das mir heute die Farbe grün plötzlich gefällt und die verschmitzte Freude, dass die Wortkombination „grün plötzlich gefällt" die Buchstaben Ü,Ö und Ä inkludiert und ich mich nun frage, ob es für so eine seltene Aneinanderreihung wohl einen Fachbegriff gibt.
Abschließend noch der stille Genuss, mit den Wörtern Lolita, Po, Steuertipps und nackt billige google-Stimmen zu gewinnen und unserer Michls-Wirtin so eine betriebswirtschaftliche Freude zu machen.
Absätze in Texten zu mögen und Absätze an Schuhen zu hassen; merken, dass man oft jahrzehntelang Menschen in unterschiedlichen Netzwerken kennt und plötzlich bemerkt., dass sie den gleichen Nachnamen tragen – zum Beispiel Lachtalhaus-Chef & Japaner-Skilehrer Karl Haas und Fußball-Japaner Mario Haas und das man bei Haas und Haas japanischen Tee kaufen kann, weshalb vielleicht alle Japaner meinen, bei uns heissen alle Haas; obwohl ich noch nie bei Mitsubishi daran gedacht habe, dass dies ein guter Name für eine Skimarke sei (bis jetzt).
Ein Buch im Kopf zu haben und den Titel zu kennen und trotzdem noch nicht die erste Zeile geschrieben zu haben; das Gefühl, wenn man Vorspänne schreibt und das Glück, auf den Buchstaben genau die richtige Länge zu haben – und das Glück eine sms zu schreiben und genau bei null Zeichen Rest-Konto fertig zu sein und das merkwürdige Gefühl, dass man, als man nach Wien gekommen ist, noch nicht wußte, was DVD ist und die Erinnerung an Marie und an unsere Entdeckerfreude rund um 1998, als wir merkten, dass wir mit unseren Handys auch schreiben konnten und beim Gedanken an Marie die Freude, wenn man der einzige Mensch ist, der einen anderen Menschen so nennt, wie man ihn nennt.
An jemanden zu denken, der heute traurig ist und – im Gegensatz zu ihm daran glauben, dass alles gut wird und der Blick auf eine Blechdose in der man seine Foto-Speicherkarten aufbewahrt und die Erinnerung daran, dass man darin in den 90er Jahren meist Kondome aufbewahrte; der Gedanke an den unerträglich heissen Sommer 1993 und den ersten Regen, der mich vor Freude halbnackt auf der Strasse tanzen ließ und das unerwartete Ereignis, das mir heute die Farbe grün plötzlich gefällt und die verschmitzte Freude, dass die Wortkombination „grün plötzlich gefällt" die Buchstaben Ü,Ö und Ä inkludiert und ich mich nun frage, ob es für so eine seltene Aneinanderreihung wohl einen Fachbegriff gibt.
Abschließend noch der stille Genuss, mit den Wörtern Lolita, Po, Steuertipps und nackt billige google-Stimmen zu gewinnen und unserer Michls-Wirtin so eine betriebswirtschaftliche Freude zu machen.
Jimmy Trade - 1. Mai, 11:27
Ahja, und Deine sowieso. Es ist echt immer wieder ein Genuss Deine Texte hier zu lesen. Danke.