Besuch im Bloghaus
Bei gestrigen, ziellosen Streifzügen durch die kleine twoday-Gemeinde fiel mir auf, dass ein murrender Unterton bei einer relativ großen Anzahl der Einwohner mitschwingt. Sie beklagen sich über zu wenige Besucherbeiträge und stellen daraufhin oftmals sogar ihre Tätigkeiten ein. Übrig bleiben nur die Blogruinen mit spärlichen Einträgen, die entweder so privat, negativ oder teilweise für den (Nicht-)Leser völlig irrelevant sind.Doch ich frage mich, ob man überhaupt den Anspruch auf Besucher und deren Kommentare hat.
Wir bauen wir uns hier unser kleines Nest, verschönern es, schmücken es mit Geschichten und Gedanken. Nur weil es öffentlich zugänglich ist, heißt es doch aber noch lange nicht, dass auch nur irgendein anderer es schön finden und seinen Senf dazugeben muss. Es ist doch nur eine Art von Tagebuch, dass wir absichtlich irgendwo liegen lassen haben und es nun jeder (der will) lesen kann.
Aber nur weil wir uns hier meist anonym zusammenfinden und unser Innerstes herauskehren bedeutet das nicht, dass unsere Persönlichkeit dadurch interessanter wirkt oder wir mehr Freunde haben werden.
Wenn ich im realen Leben zB ein Haus in einer hübschen Gemeinde baue, heißt das doch auch nicht, dass ich dauernd die Nachbarn zu Besuch habe. Außer ich hab was zu verschenken. Aber nur damit sie mein Alltagsleid anhören? Glaub ich jedenfalls nicht.
Der Aufwand im Internet Freunde zum Quatschen zu finden ist nicht geringer als im Alltag. Ist man dort schon ein uninteressanter, murrender Nachbar wird man höchstwahrscheinlich hier genauso wenig Leute kennenlernen.
Und man baut doch sein Bloghaus, um sich drinnen wohl zu fühlen. Für sich selbst.
superchicken - 6. Mai, 20:09
Bloghütte
Ich bin absolut für klar verteilte Rollen.