PANOPTIKUM

Japan-Quicky

Wie fremd muss doch für einen Japaner die Wiener Heurigenkultur sein. Auf diesen Gedanken bin ich heute gestoßen, weil ich durch hungergeleiteten Zufall in einen berühmten Heurigen in Grinzing gefallen bin.

Da saßen busweise Gruppen dieser schwarzhaarigen mehlgesichtigen Menschen, mokierten sich bei jedem Bissen über Wurst und Brezn und kippten in windeseile die gebuchten Spritzer - was dazu führte, dass sie schon beim Anblick der zwei tschechischen Quetschenmusikanten in ein fiependes Zirpen verfielen was spätestens beim Radetzky-Marsch in ein lautes Japsen und Jaulen überging. Manche sangen sogar bei der alten Bundeshymne mit.
Animiert vom schwankenden Reiseleiter und dem klaren Wein fanden sich auch einige Tanzpaare zusammen, die wild angeherrscht durch das anschwellende Klatschen der Mitreisenden mit ihren Hüften an die niedrigen Tische stießen.
Aber dann war auch schon die dafür eingeplante Stunde vorbei, die Musikanten verstummten auf Kommando, der gesättigte Reiseleiter trieb die kleinen Leute in den Bus zurück und es war einen Augenblick lang wieder still.

Bis die nächste Herde an die Tränke kam. Wieder quetschten die Musikanten ihre neun Stücke aus den Harmonikas und wieder war das Timing perfekt.

Nach der dritten Stunde herrschte auch ich mich zum trinken an. Dann kamen endlich die Italiener und "Bella Ciao" ersetzte den Wiener Walzer.

Wie man merkt, dass man alt wird...

  • wenn man keine oder gerade wieder eine Vorteilskarte bei der ÖBB bekommt.
  • wenn man am Würschtelstand von der hübschen Lady mit "Sie" angeredet wird.
  • wenn die Nasenhaare grau werden.
  • wenn einen die Großmutter seiner Frau fragt, ob man auch den Krieg miterlebt hat.

Ageisterungstag.

Was ist die supertruperversion von Be-geisterung? Ageisterung. Also, da dieses Weblog drauf und dran ist, seinen tages-eintragungs-rekord zu brechen, ist die ganze Michls-Familie und die Familie der durchs Fenster lugenden spontan aufgerufen, sofort alle Wörter niederzuschreiben, mit denen sie jetzt im Moment A-geisterung empfinden – ganz schnell, ohne nachdenken…

Und ich fang an mit der Welle der A-Geisterung:

Anfang, Ende, Hund, Labrador, Kanada, Viererbobfahren, Schwarz-Rot-Weisser Weblog, Schneegestöber, Holzhundehütter, Robinson Crusoe, You Tube Formel 1 Rennen, Karel Yllantila, Finnische Sauna, Schweden-Porno, Michl – der Film, Internet-Pioniere, Hans Clarin, Pumuckl, Biene Maja, Jefferson Airplane, Andra (mein Hund), 13. März 1983 (als Andra mein Hund Mama wurde), Peter Alexander Show, das kleine Beissl, Francois Cevert, Ivica Osim, Altaussee, Narzissenfest, die farbe blau, aber nicht der film die farbe blau, knallrot, bilder, duffy duck, puschel, Lotus 1982 Elio de Angelis in Zeltweg, französische Softpornos, Ute Kittelberger, Bravo, Adieu mein kleiner Gardeoffizier, her mit den kleinen engländerinnen, la boum, Sophie Marceau, der film malen oder lieben, Georges Simenon, der Ort Nevers, Inspektur Maigret macht Urlaub, Paris, Madrid, Hemmingway-Verfilmungen, das Wort Antigua, die Wirtin Antingone, der Warteraum des Bahnhofes Niederwölz 1986, Silvia, grünschwarzer Overall, Tischtennis, Saalbach-.Hinterglemm, Hans Enn, Hansi Hinterseer, Ski-WM 1974, Uschi Glas, Jean Gabin (haben einen gemeinsamen Film gedreht), Polizeiinspektion 1, Walter Sedelmayr, Porno-Skandal, Morde, die länger als 100 Jahre her sind und Lebendige, Scarletts Johannsons Hintern in der ersten Einstellung von Lost in Translation, Bill Murrays Klavierspiel in Täglich grüsst das Murmeltier, die weibliche Hauptdarstellerin von Ewig grüsst das Murmeltier (Name – Blackout – nein: Andie Macdowell) und die Szene wie sie in "Sant Elmos Fire" vom abgewiesen Verehrer im Schnee geküsst wird; Hugh Grants Auto in Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Woody Allens Schaf-Szene in "Was sie immer schon über Sex wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten", beim Wort Schlag an Torte denken und nicht an Schlaganfall und beim Wort Boxen an Formel 1 aber nicht an Max Schmäling, beim Wort Max aber nicht an Max.Mobil und die Prognose eines Werbers, dass sich das Wort T-Mobile in Österreich nie durchsetzen wird und alle auf alle Zeiten Max-Handy sagen werden, das Foto von cecile in der Reisemagazin-Jubiläumsausgabe und die Coolness, sie zu kennen, der Name Patricia Pawlicki, weil ihn auszusprechen wie eine Qi-Gong-Übung wirkt, Lebensmenschen und Gemeinsames-Erwachsenswerden-Menschen, Bauernhöfe, meine Kindheit um 17 Uhr, wenns Jause im Garten mit selbstgeernten Gemüse und Erdbeeren gab, das Land Schweiz, die Stadt Page/Arizona und die Schauspieler Stewart Granger, Spencer Tracy und James Stewart und meine Eigenschaft ihre Gesichter untereinander zu vertauschen, HC Artmann, Peter Schnurli Artner und ein Interview in einem Solarium, Frauen, die in Solarien arbeiten, Frühlingslust, Frauenhautbewunderung, Tischfußball, Eishockey, Wasserskilauf am Wörthersee 1982, Udo Jürgens , Griechischer Wein, Alexis Sorbas, Anthony Quinn und sein Hit I Love you, Casettenrekorder, Kärntner Eishockeymagazin, Stoppuhren, keine Uhren, versteckte entdeckte Sexualität, Nacktfotos, Sauna-Katalog-Fotos der späten 80erJahre, SV St. Veit/Glan, Austria Klagenfurt, die Erinnerung an die Zeit, als der Nachbar eine Katze namens Muschi hatte und man sich nichts dabei dachte, Schreibmaschinen, Sommerwiesen, Herbstwiesen, Winterwiesen, das erste Mal Rasenmähen im Jahr und dann auf dem Rasen Fußballspielen, Adidas-Kickschuhe, Puma-Dress mit Sparkasse-Logo, Wetten-Dass, dalli-Dalli, Schalke 04, Darmstadt, Nürnberg, Freiburger FC, Atari, Wien-Marathon zum ersten Mal im Fernsehen sehen, Paris Hilton, Paris Saint German, Saint Etienne, Rene Arnoux und die Hasen, die ihn am Siegespodest küsten, US-Strandnixen, Sophia Loren, die Tanzszene in eine total, total verrückte welt, bei den ich dachte, das sei nun also Sex, das grosse W, Telepathie, die Orte Marakesh und Montreal gemeinsam haben, Schmalfilme statt small talk, Reden statt talken, gespräche statt interviews, die Zahlen 365, 32, 88, 1928, 1310, 22, 14,11 und 258, die Farbe weiss, der Familienname Weiss, der Gedanke, google-stimmen zu kriegen durch lapidares Namenslisting der Begriffe: Ornella Muti, Collien Fernandes, Cameron Diaz, Gimore Girls, Starbucks und Christina Stürmer und das Wort Pause.

weg geredet

Neulich sprach jemand meinen Namen aus und war dabei ganz überbetont eingenommen von der fremdartigen Überraschung und zeigte sein besonderes Interesse an der Schönheit des Wortes und der seltenen Silbenfolgen, indem er ihn immer wieder zu wiederholen versuchte.

"Zääätsiiiiiiliaaaa...mit C oder Z?...Aber schon ein e und kein ä...Zääätsiiiiiiliaaaa, Zääätsiiiiiiliaaaa...toll...ein wundervoller Name...so Ausländisch...Zääätsiiiiiiliaaaa!"

Im Gegensatz zu mir. Ich war so eingenommen und erschreckt von seiner abgehackten, überdeutlichen Aussprache und der Neuinterpretation der Betonung, dass ich einfach nur fassungslos seinen angefeuchteten Mund anstarren konnte, an dem noch ein paar Silben klebten.

Der begonnene Smalltalk wurde zum Notalk.

Stammbaum der Ducks

Jimmy Trades genereller Verwirrung (siehe Story Nr. 3653864) kann ich nur mit ein paar Antworten entgegenwirken.
  • Ja, das Polap-Hunde-Foto ist von Tisch Nr. 2 und Du bist quasi der liebe Onkel (was mich daran erinnert, dich zu fragen, ob die Foto-CD verbrannt ist?).
  • Die wahren Antworten über die familiäre Situation der Ducks findet man in diesen Stammbäumen. (Sprachen: Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Holländisch).
  • Wenn Papier reden könnte, dann würde es keine Autoren, Illustratoren, Grafiker, Schriftsteller, Architekten mehr geben.


DAN-Duck-Stammbaum DE-Duck-Stammbaum E-Duck-Stammbaum F-Duck-Stammbaum ITA-Duck-Stammbaum FR-Duck-Stammbaum NED-Duck-Stammbaum

Tag 18

http://monochrom.de.vu/Herrn Jimmy Trades Kolumne über die Leiden eines TV-Abstinenten hängt in den ersten Zeilen schon, denn gar sonderbares geschah: Ich hab das TV in diesen 18 Tagen keine Minute vermisst und ich habe mit Ausnahme von 20 Minuten eines Fußballspiels in einer Internet-Redaktion und einem kurzen Blick auf den Teletext in einem Wettcafe auch noch nicht mal gesündigt.

Gibt es etwa ein Leben ohne Fernsehen?
Schaffe ich es, die nächste Stunde ohne die 24. Sehung von Doris Days ”Spion in Spitzenhöschen" zu überstehen?
Warum habe ich mitten im achten noch nie gesehen und spüre gerade deshalb das leben mitten im achten (und im siebenten und im neunten und im siebzehnten?) mehr.

9:1 für die Amsel oder der Biep-Gig.

Wie ich heute so auf meiner Terrasse steh und liebevoll meinen Schnittlauch frisiere macht sich plötzlich eine einsame Amsel im Ahorn-Geäst bemerkbar.
Ich höre ihrem eintönigem "tschiep-tschiep-tschiep"-Gemorse eine Weile zu und tschiepe plötzlich zurück - ebenso eintönig - "tschiep-tschiep-tschiep".

Daraufhin flog sie interessiert auf den Fenstersims gegenüber in Sichtweite und steigerte ihre Variation zu einem "tschitschi-iiiiiiiiaaap", wartend auf meine Reaktion. Meine "tschitschiaa-iiiiiiiiaaap"-Antwort brachte sie trotz dem leichten Fehlton nicht aus der Ruhe und änderte nocheinmal die Ansage zu einem "tschii-tschiiiii-diditschididi" - schneller und rythmischer.

Obwohl schon die Nachbarn hinter den Vorhängen hervolugten bzw demonstrativ laut ihre Fenster schlossen, ließ ich mich auf das kleine Stimmengefecht ein und verlor gleich mal jene Runde, weil ich mit meinem "tschii-tschiiiii-dididididitschi" die Endsilbe vermasselt hatte. Sie korrigierte mich nachdrücklich aber gab mir noch eine Chance.

Ihre nächsten Sätze lassen sich leider nicht in Silben ausdrücken, weil sie nicht mehr tschiepte sondern in ein akzentuiertes Pfeifen und Trällern überging.
Da ich aber im Pfeifen besser als im Tschiepen bin ging die nächste Runde eindeutig an mich.
Nur beim trällern haperte es bei mir doch gewaltig mangels geignetem Mundwerkzeug. Triumphierend ließ sich nun immer aufwändigere Trillerträllereien einfallen. Keines davon glich dem vorhergehenden. Nach einem wilden hin- und her schüttelte sie etwas abfällig den Kopf, beschloss wieder sich der Partnerwahl mit ihrem eintönigem "tschiep-tschiep-tschiep" zu widmen und flog davon.

Film: "Children of Men"

childrenofmen

In eindringlichen, schnittlosen und fröstelnden Szenen beschreibt der Film "Children of Men" eine kinderlose Zukunft voller Hoffnungslosikeit und Terror im Jahre 2027. Beklemmend gut gemacht mit der Folge, dass man spätestens beim Abspann über den Beitritt zu einer Friedensbewegung nachdenkt.

:: LINK: Movie-Website "Children of Men"


Movie: "Children of Men"

:: LINK: US-Movie Site "Children of Men"


"Hundehalter"

hundeverbot

Foto: cml

Die gestörte Ruhe der Ursula Stenzel

ringlspiel

Sonnig brav mit Lebkuchenherzerln und Sauerkraut hat sich der Steffl-Kirtag am Wiener Stephansplatz ausgebreitet. Die Touristen wußten zwar nicht so recht, wie ihnen geschieht, aßen aber folgsam die Wurst auf Pappteller. Ein paar dekorative Kinder wurden auf das - vom Böhmischen Prater ausgeborgte - Ringelspiel geschnallt, dessen Dingl-Dangl-Musik aber scheinbar nicht Ursula Stenzels Ohren stören durfte.

:: LINK: Standard.at - Stadtpolitik von und mit Ursula Stenzel
:: LINK: Steffl-Kirtag

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