Foto: String-Emil
Ob sexy Werbung auf unsere Gesellschaft dauerhaft nicht vielleicht doch eine Auswirkungen hat???
String-Emil ist scheinbar angetan aber ist er etwa ein repräsentativer Teil unserer Gesellschaft? Sind wir innerlich vielleicht alle feige String-Emils?
Ich persönlich hab zwar weniger Angst vor der "Verrohung" und "Übersexualisierung" sondern vor dem unausweichlichen "Biedermeier", das uns -kurz bevor alle nur mehr nackt herumrennen- überschwappen wird (oder vielleicht eh schon hat???)
Zeitcharakteristik: "Im Vormärz jedoch hatte das Bürgertum die grossen nationalen und demokratischen Ziele aufgegeben
(Schwarz-Rot oder Rot-Schwarz? Eh wurscht!), sich mit untertäniger Bescheidenheit abgefunden und die häusliche Lebenswelt
("Schau ma uns ein Video an Schatzi), zum Ersatz gewählt. Daher orientierte sich der erst kurz nach 1900 geprägte Stilbegriff "Biedermeier" vor allem an der Möbelkunst und am Kunsthandwerk, an den Blumenstreumustern der Tapeten und an dem zierlich-klar gebauten Mobiliar aus hellen Hölzern.
(IKEA!)
Definition "Biedermeier": Ursprünglich steht der Name für einen treuherzigen und spiessbürgerlichen Menschen. Geprägt wurde er durch das Pseudonym, unter dem L. Eichrodt und A. Kussmaul in den "Fliegenden Blättern" 1855 bis 1857 literarische Parodien als "Gedichte des schwäbischen Schullehrers Gottlieb Biedermaier..." veröffentlichte.
Danach diente der Begriff als Bezeichnung für die Biedermeierzeit (1815 bis 1848), in der man später, besonders um 1900, ein Wunschbild "bürgerlichen Daseins" sah. Die bei aller Behaglichkeit bescheidene bürgerliche Lebenshaltung verwirklichte sich unter anderem in der Wohnkultur, die von der bürgerlichen Kunst Englands ausging und den Empirestil zu nüchterner Strenge und sachlicher Zweckmässigkeit abwandelte.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 2006