Perfekt wäre ein Kombi oder Kleinbus. Nehme gerne aber auch Angebote mit anderen Fahrzeugen entgegen.
Wer jemanden weiß oder selbst etwas im Raum Wien (und weitere Umgebung) anzubieten hat, schickt mir doch bitte ein Mail an diese Adresse: beim.michls@gmx.at oder postet hier sein Angebot.
ÖAMTC-Termin in Floridsdorf. Die Hallen sind auf Hochglanz poliert und könnten als Location für einen Meister Proper Werbespot herhalten. Mechaniker-Hände stoßen die Glastüre zur Empfangshalle auf und ich halte den Atem an, so absurd wirkt dieser untersetzte Alien in den Raum. Pickerlabfertigung wie am Fließband. Ich bete und schäme mich ein bissl, daß ich als einzige mein Auto nicht gewaschen hab. 3 Stationen, an jeder ein Computer mit Flatscreen, Sonden, eine Hebebühne wie aus dem Playmobilschachterl. Dazu besorgt gesichtrige Eigentümer, hauptsächlich Männer, die reflexartig ihre Arschbacken zusammenzwicken als der Zuständige routinemäßig die Öltemperatursonde tief in den After der Ölmeßstab-Führung schiebt. Dazu die Hände in der Hüfte, unsicher, schicken sie schreiende Denkblasen aus ("Ah das Ding kenn ich", "Was rüttelt denn der so an dem Reifen", "Ich muss wissend dreinschauen", "Verdammt, wo ist meine Souverenität geblieben?"). Mein Mechaniker ist älter und kennt noch die alten Passatverstecke für die Seriennummer und hantiert mit leichten Schweißperlen und klobigen Fingern an dem komplizierten Testprogramm im Computer herum. Verglichen mit dem unsympatischen Wichtigtuer nebenan, der tut, als könnte er die Arbeiten blind und auf dem Kopf stehend verrichten ist er freundlich und mein Fels in der Brandung. Ich schicke nochmal ein Stoßgebet weg, weil die Zeit lang wird und ich mir inzwischen noch schmutziger vorkomme. Dann das Urteil: Kein Pickerl und 25 Euro. Wie ein Trostpreisgewinner steh ich da, mit dem sauberen Mapperl vom ÖAMTC in dem wunderschön aufgelistet steht, was für ein Schandfleck dieses Auto ist. Eine wahrliche Bedrohung für Mensch und Umwelt muss ich lesen. Was soll ich sagen? DANKE...hab ich gesagt, war nett, die Mühe und so... naja...verdammt, wo bekomme ich jetzt ein Auto her. Wo tu ich dieses Auto hin, in drei Tagen muss es von der Straße. In Wien ist das alles irgendwie komplizierter.
Wünsche. Aufjedenfall einmal verboten. Bei zu präpotenter Äußerung einsetzbar als Gesellschafts-Schocker und Arschbacken-Zusammenkneifer, manchmal auch als matter Peinlichkeitsverstärker.
Die Konditionierung beginnt mütterlicherseits schon früh an der Supermarktkassa und endet mit einem lauten "NEIN", einem hakeligem, plärrendem Kind und einer Rabenmutter mit schweren Einkaufstaschen gefüllt mit Butter und Gemüse aber nie mit Schokolade oder Smarties.
Um nicht mehr als gepeinigte Rabenmutter vor Supermarktkassen zu stehen, haben Mütter im Mütterkongress in Nürnberg einstimmig beschlossen, daß diese Form des Wünschen - benzen, betteln, haben wollen- für immer und ewig verboten sein wird - und ohne dabei zu erröten exekutiert werden kann.
Und so zieht sich das immer weiter durchs Leben (Wünsche in der Schule beschränken sich auf ein Wahlpflichtfach. Mit Wünschen im Job geht man lieber doch nicht zum Betriebsrat, Wünsche im Leben verkommen ungelesen in Christkind-Listen oder in nicht angenommenen Testamenten).
Wünschen darf man also nur sehr beschränkt. Hat man keine Wünsche mehr, nennt man das dann angeblich Zufriedenheit. Aber schrammt diese Zufriedenheit nicht sehr an der Resignation?
Ich will wünschen, weil das für mich mit Hoffnung zu tun hat. Und Hoffnung lässt mich weiter gehen.
Deswegen gibt es ab nun beim Michl's eine Wunschliste bar jeder Bescheidenheit.
Brainshower: Es wird am Kopf (Haarwirbelbereich) angesetzt und dann langsam in Kopfrichtung geschoben. Dies bewirkt eine einzigartige Kopfmassage. Immer wenn Sie sich müde und abgespannt fühlen, können Sie die Brain Shower anwenden. Auch vor dem Schlafen-gehen wird die Massage als angenehm empfunden. Wir können fast versprechen, dass Sie eine wohlige "Gänsehaut" bekommen und Sie die Brain Shower nur ungern wieder zur Seite legen. Auch Kinder finden die Massage einfach unwiderstehlich.
Urinelle Hygienröhrchen für Frauen. Urinelle macht es Frauen möglich, einfach, sicher und hygienisch im Stehen zu urinieren. Z.B. wenn man unterwegs ist und die Umstände oft wenig hygienisch sind. Urinelle kann auch praktisch sein, wenn man für eine Laboruntersuchung einen Urinbecher füllen muss. Sie können natürlich auch endlich einfach wie die Männer ohne große Umstände und Verstecksuche in der Natur "Wasser lassen". Die Röhrchen sind biologisch abbaubar. Sie können, wie Tampons, im Abfallbehälter entsorgt werden. 2 x 7 Stück.
Es gibt 1000 Arten ein Bier zu öffnen. Und alle Tausend findet ihr mit Anleitung und Bildern unter stuff.twoday.net. Eindeutig Stoff für's Michl's also.
Hier der Liedtext zum mitsingen!
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Berlin, 30. April 1945
Die Welt brennt, Deutschland liegt in Schutt und Asche,
und Japan geht es auch nicht mehr so gut.
Aber einer lässt sich nicht unterkriegen.
Im Führerbunker brennt noch Licht...
Ich hock in meinem Bonker mitten in Berlin,
ich habe Blausäure-Kapseln und genug Benzin.
der Zweite Weltkrieg macht keinen Spaß mehr.
Kapitulation, leider halt ich nix davon,
Die ich habe über mir 3 Meter Stahlbeton.
Kapitulation, nö, nö, mir bleibt noch Blondie - und 'ne Flasche Chantré.
---Refrain:
Adolf, du alte Nazi Sau, kapitulier doch endlich.
(Adolf: Nein!)
In Adolf, du alte Nazi Sau.
(Adolf: Das habt ihr euch so gedacht, dass ich kapituliere!)
Adolf, du alte Nazi Sau, kapitulier doch endlich.
(Adolf: Ich kapituliere niemals!)
Ich bin mit 53 Ländern im Kriegszustand
und die bomben nicht auf England, sondern Deutschland.
Diese alliierten Bomber-Verbände nerven,
weil sie nicht nur Bomben, sondern Bomben-Teppiche werfen.
Keiner hört mehr auf mich, jeder macht was er will,
und hinter allem steckt dieser Churchill,
das tut weh, das tut weh, ich steh allein da mit Blondie - und 'ner Flasche Chantré.
---Refrain:
Adolf, du alte Nazi Sau, kapitulier doch endlich.
(Adolf: Nein, ich kapituliere nicht.)
Adolf, du alte Nazi Sau.
(Adolf: Ich kapituliere niemals!)
Adolf, du alte Nazi Sau, kapitulier doch endlich.
(Adolf: Das kommt überhaupt nicht in die Tüte, dass sich der Churchill hinterher noch in's Fäustchen lacht. Nein, dieser Churchill! Ich kapituliere nicht! Ich kapituliere niemals!)
Also sowas - ist ja gut, Blondie, ist ja gut, Blondie!
Ja - wir kapitulieren nicht. Nein, keine Angst, nein.
Wir können den Krieg vielleicht sogar noch gewinnen.
Denke schon.
Bin auch ganz zuversichtlich, eigentlich.
Ach jetzt kommt der Abspann ... hm ... Walter Moers? ... hmhm ... soso ...
HALT! Das ist ja viel zu schnell! Mach doch noch mal zurück! Halt!
Hm ... naja ... is ja alles auf Englisch - komisch ...
GFP - "Großer Führer Bonker" ... wahrscheinlich falsch geschrieben
Englisch Translation of the Hitler-Song (imperfekt rhyme:-)
Berlin, 30th April 1945
The world burns, Germany is razed to the ground and the situation in Japan is worse than before.
But there's one who stands his ground.
There's still a light in the Führer's bunker
I sit in my bunker in the middle of Berlin,
I got prussic acid and enough petrol
The second Worldwar is not fun anymore
Capitulaiton, but I give a shit on that.
3 meters ferroconcrete above my head.
Capitulation, no, no, i still have Blondie - an' a bottle of Chantré
Chorus:
Adolf, you old Nazi, capitulate - now!
(Adolf: No!)
Adolf, you old Nazi
(Adolf: You thought that I will capitulate!)
Adolf, you old Nazi, capitulate - now!
(Adolf: Never!)
I'm in war with 53 countries.
and they don't bomb Great Briton but Germany.
These allied forces unnerve me
because they don't bomb - they blanket-bomb the area.
Nobody listen to me anymore, everybody does what they like
and behind that is this guy Churchill
that hurts, that hurts, and I'm alone with Blondie-an' a bottle fo Chantré
Chorus:
Adolf, you old Nazi, capitulate - now!
(Adolf: No!)
Adolf, you old Nazi
(Adolf: You thought that I will capitulate!)
Adolf, you old Nazi, capitulate - now!
(Adolf: Never!)
Adolf, you old Nazi, capitulate - now!
Adolf: This is out of question. Churchill will laugh in his sleeve. No, Churchill. I wont capitulate. Never!
It's ok, Blondie, everything's ok, Blondie!
We won't capitulate, be calm.
Maybe we could still win this war, maybe!
Actually I've confidence.
Ah here are the final credits...hm...Walter Moers?...hmhm...soso...
STOP! That's much too fast! Wind back! STOP!
Hm...well...that's all in english - weird...
GFP - "Giant Führer Bunker" ... maybe spelled wrong
Ich denke immer ich bin die einzige mit solchen Ideen aber zum Glück gibt es auch Leute, die sie dann tatsächlich umsetzen. Das nimmt mir irgendwie das schlechte Gewissen, wieder einmal nichts für die Welt getan zu haben. Nicht nur die Bilder auf behaarten Männerbeinen sondern auch Billies Plastiken, die an große Kokons von Schmetterlinge erinnern, sind interessant. Weiters hat sie Ihre "Kaffeetanten", also eine Serie von Akt-Zeichnungen, die sie statt mit Farbe mit Kaffee coloriert hat. Je mehr man in ihre Web-Seite hinein schnuppert, desto mehr spricht sie an. Liebe Billie, komm nach Österreich! Wien braucht Deinen schönen Strich!
South Park Studio Version 2 bietet Fans die Möglichkeit sich ihre eigenen Figuren zu gestalten und beispielsweise als Avatare zu verwenden. Die Auswahl an Möglichkeiten ist groß und alle Teile sind untereinander austauschbar. Leider hab ich nicht herausbekommen, wie man einzelne bereits angewählte Teile wieder löscht. Klickt man nämlich auf "Mistkübel" muss man das gesamte Bild nochmal zeichnen.
Trotzdem sehr spaßig.
Hier noch drei selbstgestaltete Southpark-Avatare (gerne auch zum runterladen). Darf ich vorstellen: Bobo Paranoy (der grad eine volle Paranoia aufreisst), Mr. Panic Parker und Vampomaso.
Article in English:
South Park Studio Version 2 is a simple tool to create your own southpark character that you can freely use i.e. as an avatar.
There are no (almost) limits for your creativity and every single body-part is interchangeable.
But be aware: If you have already designed a nice pic and want to remove a part never do that with the trashcan-button. The whole pic will be lost. But it's fun anyways!
Ich stelle mir die Frage, ob durch das Vorhandensein von Mobiltelefonen laut Statistik im Jahr 2005 spürbar mehr Leben gerettet wurden als zum Beispiel im Jahr 1990. Logisch betrachtet wahrscheinlich schon, allerdings bedingt die Rettung immer das Vorhandensein eines Beobachters, der auch die zuständige Zentrale kontaktiert. Denn wenn man schwer verletzt am Ufer des Jordans liegt, fällt es meist schwer selbst das Telefon zu benützen geschweige denn die richtige Adresse (Wald? Feldstraße? Fremde Stadt?...) zu nennen.
Und tatkräftige Beobachter sollte es ja auch schon vor der Zeit der instantanen Telekomonikation gegeben haben.
Kommt noch hinzu, dass sich Zeugen bei Unfällen meist etwas drücken mit der Aussage: "Da sind eh so viele Leut" oder "...haben schon sicher 30 Leut den Artzt angerufen" ...
Wer solche Statistiken schon gesehen hat, der poste hier!
Der Beruf Nonne hat von den 60er bis in die späten 80er Jahre oftmals Einzug ins Fernsehen genommen, wir erinnern uns zum Beispiel an die überwitzigen Filme mit Louis de Funés.
Schon damals hat man anscheinend erkannt, daß dieser Beruf ohne die subversiv-mediale Wirkung möglicherweise schon in den 90ern ausgestorben sein wird.
2006 - siehe da, es gibt sie immer noch, die züchtigen Damen und Herren hinter dicken Klostermauern.
Es ist schon sehr lange her, daß mich ein Buch so aufgeregt hat, wie das von Oriana Fallaci "The Rage and The Pride". Die Buchautorin beschreibt Ihr Verhältnis zum Islam in einer überaus polemischen Weise und unterstreicht Ihre Ansichten mit krudesten Beschimpfungen gegen eine ganze Religion ausgehend vom 11. September. Für mich stellt sich die Frage, ob Anklagen in dieser Art Sinn machen bzw glaube ich vielmehr, daß damit Konflikte zwischen westlicher und östlicher Kultur ausschließlich verstärkt bzw heraufbeschwört werden. Die Dame hat sich allerdings damit eine goldene Nase verdient.
Zitate: "Und ich hege nicht die geringste Absicht, mich dafür bestrafen zu lassen von den Söhnen Allahs, das heißt von denen, die, anstatt zur Verbesserung der Menschheit beizutragen, ihre Zeit damit verbringen, mit dem Hintern in der Luft fünfmal am Tag zu beten."
"Etwa vierundzwanzig Millionen Amerikaner sind arabisch-moslemischer Herkunft. Und wenn ein Mustafà oder ein Muhammed aus (sagen wir Riad oder Kabul oder Algier anreist, um seinen Onkel zu besuchen, verbietet ihm niemand auf eine Flugschule zu gehen (für nur einhundertsechzig Dollar pro Unterrichtsstunde) und zu lernen, eine 757 zu fliegen. Niemand verbietet ihm sich an einer Universität einzuschrieben und Chemie und Biologie zu studieren: die beiden Wissenschaften, die man braucht, um einen bakteriologischen Krieg zu entfesseln."
"Und anstelle der Kirchenglocken ruft dann der Muezzin, anstelle der Miniröcke tragen wir den Tschador oder vielmehr die Burkah, anstelle eines kleinen Cognacs trinken wir Kamelmilch". Nicht einmal das versteht Ihr, nicht einmal das wollt Ihr verstehen, ihr Idioten? Blair hat es kapiert."
Gefühl beim Lesen: Ein nicht enden wollender Stammtisch-Abend mit Strache, Busch und der Frau Kaiser aus "Kaisermühlenblues" leider nur ohne Bier. Mein Urteil: Sehr, sehr weit unter der Gürtellinie
Der Vortrag im Museumsquartier über das hypochondrische Genie und Einstein-Freund Kurt Gödel war gegen meine Erwartungen und Dank dem Vortragenden Rudolf Taschner ziemlich kurzweilig und gab mir den ganzen weiteren Abend ordentlich zu denken. Leider habe ich erst jetzt nachgelesen, daß auch der Stanford-Professor und Zauberer Persi Diaconis schon im Frühjahr dort einen Vortrag gehalten hatte, den ich wahnsinnig gern gesehen hätte. Toll, was es in Wien alles gibt.
Blumen im Garten, so zwanzig Arten,
von Rosen Tulpen und Narzissen,
leisten sich heute die reichsten Leute.
Das will ich alles gar nicht wissen.
Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon,
hollari, hollari, hollaro!
Was brauch' ich rote Rosen, was brauch' ich roten Mohn,
hollari, hollari, hollaro!
Und wenn ein Bösewicht was ungezog'nes spricht,
dann hol' ich meinen Kaktus und der sticht, sticht, sticht.
Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon,
hollari, hollari, hollaro!
Man find't gewöhnlich die Frauen ähnlich
den Blumen die sie gerne tragen.
Doch ich sag täglich: Das ist nicht möglich,
was soll'n die Leut' sonst von mir sagen.
Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon,
hollahollari, hollari, hollaro!
Was brauch' ich rote Rosen, was brauch' ich roten Mohn,
hollari, hollari, hollaro!
Und wenn ein Bösewicht was ungezog'nes spricht,
dann hol' ich meinen Kaktus und der sticht, sticht, sticht.
Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon,
hollari, hollari, hollaro!
PiekPiekPiekPiekPiek
Heute um viere klopft's an die Türe,
nanu, Besuch so früh am Tag?
Es war Herr Krause vom Nachbarhause,
er sagt: "Verzeih'n Sie wenn ich frage:
Sie hab'n doch einen Kaktus da draußen am Balkon,
hollari, hollari, hollaro!
Der fiel soeben runter, was halten Sie davon?
Hollari, hollari, hollaro!
Er fiel mir aufs Gesicht obs' glauben oder nicht
jetzt weiß ich, daß Ihr kleiner grüner Kaktus sticht.
Bewahr'n Sie Ihren Kaktus gefälligst anderswo,
hollari, hollari, hollaro!"
Zahlreiche Besucher schleichen leise und ausstellungskonform mit interessiert am Rücken gekreuzten Armen über den orangen Fußboden, beugen sich zu den oft sehr tief gehängten Bildern, nehmen beschämt wieder Abstand von nackten Brüsten und gespreizten Beinen, die sich in psychodelischen Farben über betagtes Papier schlingen. Im Hintergrund Zeitmusik, um einzustimmen. Der Kontrast zwischen alter Exzentrik und moderner Prüderie wächst, je länger sich man in den bunten Räumen aufhält. Ein Gefühl macht sich breit, als würde ich kurz vor Sperrstunde in einer bereits ausverkauft- und aufgewischten Flohmarkthalle stehen und der Satz drängt sich auf: "Die besten Zeiten sind vorbei - jetzt können nur mehr die Überbleibsel zu Kitsch eingekocht und mit sauberen Etiketten versehen irgendwo gelagert werden."
Kann man eine Zeitperiode einfach so wiedergeben und heutigen Zeitgenossen auch nur einen Deut des Lebensgefühls vermitteln?
Allerdings bin ich froh, daß es diese Ausstellung gibt, damit auch meine Elterngeneration, mit Wohnsitz Österreich, sieht wovon sie nur wenig zu berichten hat.
Langsam, ganz langsam, verwachse ich nun in diesem für mich undurchschaubaren Netz der Weblogwelt (WLW). Bald werde ich auf diesem Netz hüpfen und mich sicher fühlen.
Am Maxlaunermarkt in Niederwölz, dem New York meiner Kindheit; schrill, verrückt, aufregend und unendlich groß, sah ich als kleines Kind einem Motorradfahrer in seiner Teufelskugel zu. Es schien, als würde er diesem Ball aus Gittern und Stäben wohnen. Er raste mit seiner Maschine herum - nach oben, nach unten, quer und diagonal. Verwegen. Heute ist er sicher schon 60, 70 Jahre alt. Ob Teufelsfahrer in Pension gehen? Gibt es ein Altersheim für Akrobaten? Ob er noch davon träumt, ein Teufel gewesen zu sein? Ob er jetzt die Angst vor dem Tod hat, den er einst in der Kugel nicht hatte? Ich habe in dieser Sekunde beschlossen, nach ihm zu suchen.
Sein Leben war ein Ausnahmezustand und damit sind wir wieder in New York. Heute lief eben der Film dieses Titels im TV, zeitgleich mit meiner Ikone Edgar Wallace und dessen Werk "Der grüne Bogenschütze". Beide Filme erinnern mich an den lässigen Frühsommer 1998 und seiner Leichtigkeit des Seins. Nur die Rollen sind vertauscht. "Der grüne Bogenschütze" sah ich im Rahmen einer Retrospektive im herrlichen Rechbauer-Kino in Graz - im Dunkel des morbiden Kinos, dessen Auditorium aus 5 Zuschauern und 20 leeren Sesseln bestand, gruselte es wunderbar. Im TV und nach Dutzenden Edgar-Wallace-Video-Sessions wirkt der Film plötzlich klein. Wie der Maxlaunermarkt, der mir nun so übersichtlich erscheint mit seinen 2 Festzelten und 2 Autodromen und dem Gewerbezelt und den paar ausgestellten Traktoren.
Der Film "Ausnahmezustand", der mir damals eher als unbedeutende Hollywood-Thriller-Schnulze erschien, kommt plötzlich mächtig daher. Die Terrorakte in New York, die in den USA abrupt alle Gesetze ausser Kraft setzen lassen, die die Zivilisierten zu Mördern und Folterknechten machen, mit ihren Massenhaftungen von Moslems - was 1998 noch als banale Phantasie erschien, ist 8 Jahre später längst so was wie Routine.
Früher dachte ich immer, ich lebe in einer Zeit. Heute weiss ich, man lebt in verschiedenen Zeiten, ein Leben lang. Dem Todeskugelfahrer geht es wohl ähnlich.
Hiermit führe ich als Mitglied der sogenannten Tempo-Generation meine persönlichen Ranglisten der Öffentlichkeit vor.
Tabellen, die bellen:
TEIL 1: Die 10 größten Chaotismen von TischNr.1
1. (gestern): Am Stammtisch Nr.2 picken geblieben, zum Südbahnhof gewuselt, per Automatik Ticket gekauft, Merian Barcelona gekauft, Ticket verstreut, nochmal Ticket bezahlt.
2. (ca. 1999): Kamera EOS 1000 in Melbourne angebaut.
3. (ca.1991): Blitz von Kamera EOS 1000 in Lwow/Sowjetunion ins Exil geschickt.
4. (ca. 1997): Presseausweis verloren
5. (ca. 1996): Presseausweis verloren
6. (ca. 1995): Presseausweis verloren
7. (ca.2002): geparktes Auto in Monza nicht mehr gefunden
8. (ca.1990): Griechischem Kind für Reisefotos 100 Schilling Trinkgeld bezahlt und nach der Rückkehr bemerkt, keinen Film eingelegt gehabt zu haben.
9. (ca.2000): Einen Bekannten gehabt zu haben, der für einen Fußballspieler aus Uruguay einen portugiesischen Dolmetscher checkte.
10. (1991): Sich in Prag von einem 14jährigen Buben zum Geldwechseln verführen zu lassen, dem Burschen für seine Ehrlichkeit zu danken und 1 Stunde später zu bemerken, dass die Geldscheine seit 1938 ungültig waren.
Luftgekühlt spazierengehen unter Wolken, die lieber umkreist werden wollen und den verwildertern Kunstgarten benützen als wäre es der eigene. Seelen von Bäumen in Militärgewand baumeln lassen im Halbdunkel, das sich in den Wasserkreisen spiegelt, die die Fische mit ihren Mäulern stupsen. Lachend kleines Spielzeug spielen, das in den Boden gemauert ist, damit es niemand mitnimmt. Grillen tönen so hell und zackig, wie die piecksenden Sterne hinter dem Blattbau. Den Weg im Dunkeln finden und Zufriedenheit mitnehmen.
Das ist das Dankeschön für 1 Nacht und einen dreiviertel Tag-Computerzanglerei. Eine französische Ziebelsuppe delikat verpackt in einer Dose. So mancher würde jetzt spontan auflachen und das vielleicht eine Unverschämtheit nennen.
Nein, nein. Manche Geschenke sind eben genau richtig.
Unglaublich. So schaut ein frisch entzangelter Speicherbaustein eines nagelneuen Computers - genauer eines Macbooks - aus. Angeblich soll dieser Stein auch noch funktionieren.