Fast ein neues Leben begonnen.
Fast eine Wohnung.
Fast das Auto verkauft.
Fast pünktlich heimgegangen.
Fast das Ganze herausgeholt.
Fast was Gutes gegessen.
Fast die To-do-Liste fertiggemacht.
Fast alle Projekte
fast angegangen
Fast – he moment mal, warum hat FAST im deutschen und im englischen so eine unterschiedliche Bedeutung?
Oder werden wir eines Tages zu uns selber sagen:
Nur noch wenige Stunden bis zum Aufbruch gen Toskana. Dort wartet wieder eine hübsche Dropzone, atemberaubende Architektur der kleinen italienischen Städtln, blauer Himmel und sanft gewellte Weinberge. Das Leben fühlt sich gut an dort, vorallem wenn man nicht dort leben muss und sich nur die besten Seiten aussuchen darf. Aber das ist in jedem Land so, denke ich. Außer Österreich natürlich, hier ist alles super. (Dieser Satz gilt besonders den deutschen Kollegen - meine angezüchtete Herkunft aus der Tourismusbranche kann ich hiermit leider nicht mehr verheimlichen).
Beim Michl's gibts aber auch weiterhin Tratsch, da mich die dort ansässige dicke Internetleitung verleitet hat, meine Arbeitsutensilien mitzunehmen und anstehende Dinge gleich vorort unter der Sonne zu erledigen.
Nach viel Arbeit heute hab ich mein Sparhuhn geschlachtet - 3,50 in Zigaretten investiert und die anderen 3 Euro Fuffzig wollt ich kurz entschlossen beim Michls in Bier anlegen. Rausgegangen bin ich wieder mit 3 Euro Fuffizig und 4 Bier intus. Ich sollte öfter da sein.
Hiermit ein großes Danke an S. und A.
Es gibt 1000 Arten ein Bier zu öffnen. Und alle Tausend findet ihr mit Anleitung und Bildern unter stuff.twoday.net. Eindeutig Stoff für's Michl's also.
Der Beruf Nonne hat von den 60er bis in die späten 80er Jahre oftmals Einzug ins Fernsehen genommen, wir erinnern uns zum Beispiel an die überwitzigen Filme mit Louis de Funés.
Schon damals hat man anscheinend erkannt, daß dieser Beruf ohne die subversiv-mediale Wirkung möglicherweise schon in den 90ern ausgestorben sein wird.
2006 - siehe da, es gibt sie immer noch, die züchtigen Damen und Herren hinter dicken Klostermauern.
Langsam, ganz langsam, verwachse ich nun in diesem für mich undurchschaubaren Netz der Weblogwelt (WLW). Bald werde ich auf diesem Netz hüpfen und mich sicher fühlen.
Am Maxlaunermarkt in Niederwölz, dem New York meiner Kindheit; schrill, verrückt, aufregend und unendlich groß, sah ich als kleines Kind einem Motorradfahrer in seiner Teufelskugel zu. Es schien, als würde er diesem Ball aus Gittern und Stäben wohnen. Er raste mit seiner Maschine herum - nach oben, nach unten, quer und diagonal. Verwegen. Heute ist er sicher schon 60, 70 Jahre alt. Ob Teufelsfahrer in Pension gehen? Gibt es ein Altersheim für Akrobaten? Ob er noch davon träumt, ein Teufel gewesen zu sein? Ob er jetzt die Angst vor dem Tod hat, den er einst in der Kugel nicht hatte? Ich habe in dieser Sekunde beschlossen, nach ihm zu suchen.
Sein Leben war ein Ausnahmezustand und damit sind wir wieder in New York. Heute lief eben der Film dieses Titels im TV, zeitgleich mit meiner Ikone Edgar Wallace und dessen Werk "Der grüne Bogenschütze". Beide Filme erinnern mich an den lässigen Frühsommer 1998 und seiner Leichtigkeit des Seins. Nur die Rollen sind vertauscht. "Der grüne Bogenschütze" sah ich im Rahmen einer Retrospektive im herrlichen Rechbauer-Kino in Graz - im Dunkel des morbiden Kinos, dessen Auditorium aus 5 Zuschauern und 20 leeren Sesseln bestand, gruselte es wunderbar. Im TV und nach Dutzenden Edgar-Wallace-Video-Sessions wirkt der Film plötzlich klein. Wie der Maxlaunermarkt, der mir nun so übersichtlich erscheint mit seinen 2 Festzelten und 2 Autodromen und dem Gewerbezelt und den paar ausgestellten Traktoren.
Der Film "Ausnahmezustand", der mir damals eher als unbedeutende Hollywood-Thriller-Schnulze erschien, kommt plötzlich mächtig daher. Die Terrorakte in New York, die in den USA abrupt alle Gesetze ausser Kraft setzen lassen, die die Zivilisierten zu Mördern und Folterknechten machen, mit ihren Massenhaftungen von Moslems - was 1998 noch als banale Phantasie erschien, ist 8 Jahre später längst so was wie Routine.
Früher dachte ich immer, ich lebe in einer Zeit. Heute weiss ich, man lebt in verschiedenen Zeiten, ein Leben lang. Dem Todeskugelfahrer geht es wohl ähnlich.